Vollkommenes Leben

von Luxus Lazarz

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Im Kurs werde ich angeleitet 🐠 das Reich Gottes in mir zu suchen. Dies wiederum erinnert mich an Worte, die ich auch schon in der Bibel mehrmals las und befühlte:

Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit,
so wird euch alles andere zufallen.
(Matth. 6.33)

Das Reich Gottes ist inwendig in euch.
(Lk 17,21)

Wenn das Reich Gottes wahrlich im Menschen ist, dann brauche ich nirgendwo hinzugehen, um Es zu finden. Es ist mir mitgegeben; nur blöderweise hab ich vergessen, wo sich genau in mir das Reich Gottes, an anderer Stelle auch Himmelreich genannt, befindet. Ist Es in meinem Bauch, im Kopf oder gar im Herz? Wo fang ich an, nach diesem Himmelreich zu suchen, und wie kann ich erkennen, dass ich Es fand?

Manchmal hört man, dass etwas himmlisch gewesen sei. Zum Beispiel ein unerwartet schöner Augenblick, ein Urlaub, eine Erfahrung, die auch über Tage bis Wochen andauern kann. Was genau war denn so himmlisch daran, frag ich nach? Oft lautet die Antwort dann: „Es war perfekt.
Das Wort vollkommen hört man eher selten in diesem Zusammenhang, obwohl es wohl aus meiner Sicht ein wahrhaft passendes ist. In jenen Momenten, war das Leben einfach vollkommen. Vollkommen entspannt, vollkommen losgelöst von der mir sonst gewohnten Wahrnehmung. Niemand sagt, er hätte perfekt entspannt oder sich perfekt losgelöst 🐠 von all seinen Bedenken.
Ach sieh an, im Letzteren zeigt sich ein erster Wegweiser. Das Himmelreich in mir, dem Menschen, kann also nur dort sein, wo es nichts zu bedenken gibt. Nun könnte ich schlußfolgern, dass der Kopf als Fundort ausscheidet. Denn weder Herz noch Bauch in mir denken 🐠 aus herkömmlicher Sicht. Allerdings können diese schwer sein oder knurren, was nichts ist, das ich mit dem Himmelreich verbinde.
Arme, Beine, Po und des Körpers Einzelteile, schließe ich nun aus – aus meiner Suche nach dem Himmelreich. Doch was bleibt in mir, wenn ich jetzt in mich schau, ohne meine Aufmerksamkeit auf eine ausgewählte Stelle zu geben?

Wenn ich zwar suchend, dennoch erwartungslos in mich lausche, ist da lediglich Stille. Stille, in der ich das lebendige Herz in mir fühle und mein Leben rauschen höre. Könnte diese beständig anwesende Stille, wahrhaft dieses Himmelreich in mir sein, nach welchem ich suche?

Die ersten beiden, tatsächlich wundersamen Erfahrungen, welche mir unvergeßlich bleiben, begannen mit einem freiwilligen Stillsein in mir. Jetzt erinnere ich mich auch daran, wie oft bereits der weltfremde Gedanke in mir auftauchte, dass allein die Stille heilt. Da dies mir nicht vorstellbar war, konnte es ja nur wahr sein. Und es wäre auch noch logisch, denn wer könnte sich krank oder schwach denken und fühlen, wenn er im Himmelreich, alias Stille weilt? Das passte ja nun so gar nicht zusammen.
Also ließ ich mich so manches Mal darauf ein, mich der innerlichen Stille hinzugeben, anstatt nach hartnäckig empfohlenen Hilfsmitteln zu greifen oder einen Arzt zu beehren, und nicht nur einmal, durfte ich Besserung und Heilung erleben.

Dass die innere Stille nun wirklich jenes, in mir befindliche Reich Gottes ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedoch dass man in der Stille heilt, diese auch unverzüglich jeden Aufruhr in mir stillt und sogar eine unerschöpfliche Goldader für echte Lösungen ist, dessen bin ich mir unerschütterlich gewiss. Weil ich es erlebe. Nicht immer, doch zumindest jedes Mal dann, wenn ich still und bereit für ein Wunder bin.

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