Sieh mal einer an

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Wäre die Natur so unzufrieden mit dem eigenen Werk, wie es der Einzelne oft ist, während er sich selbst am Tun des anderen misst, würde nur seltenst  irgendetwas überhaupt jemals zur vollkommenen Reife gelangen. Und der Mensch hätte gar keine Basis für sein Dasein, für alles Überarbeiten und all jene Unzufriedenheit, die dem Ganzen vorauseilt. Man erinnere sich nur an den schiefen Pony in der Kindheit, den manche Mutter mit Unzufriedenheit immer wieder grader schnitt, und dann war er plötzlich weg. Doch Gott sei Dank, wächst ja alles wieder nach, wenn man nur lang genug und unerschütterlich daran glaubt. Die Liebe Gottes verweigert seinen Kindern nichts, lediglich Bitten darum, mehr braucht es nicht.

Offensichtlich ist die Natur überarbeitet, nichts. Lässt sprießen und leben, ist zufrieden mit jenem, was sich ins Licht schiebt und in Ihrer Dunkelheit ruht. Lässt all jenes gewähren, was sich aus ihr und in ihr bewegt oder auch ganz sanft in Ihr schwingt. Die Natur überarbeitet nichts. Sie legt keinen Maßstab an, um ihre Ideen und Werke den vorgefundenen Richtlinien anderer Meinungen anzupassen oder um zu begradigen, was in ihr lebendig und allemal vollkommen ist. Wenn die Natur mit irgendwem im Wettbewerb stände, dann wohl höchstens mit sich selber, denn wer kann schon mit dem Wundersamen wahrhaft mithalten. Doch auch ohne Wettbewerb ist die Natur ewig unglaubliche Fülle und erzeugt Jahr für Jahr weiteren Reichtum aus all jenem, das nicht überarbeitet wird, sondern lediglich in ihr verwirklicht.

Die Natur gibt, was sie hat, und dies ohne jegliches Zögern, Zweifeln oder Verzagen. Und was scheinbar keiner ihrer Bewohner braucht, das liebt sie auch. Nur deshalb sind wir alle lebendig und auch, weil sie in uns ist als ein wundersames Leben, das uns von Beginn an erfüllt und umhüllt. Alle Natur im Menschen kann sich selbst zum Blühen inspirieren sowie in Formen lieben, die stets einzigartig sind.

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