Dankbarkeit
von Luxus Lazarz
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Die Welt ist alles, was man mit den Augen des Körpers zu sehen glaubt und mit dessen Ohren zu hören denkt. Auch der Körper ist für uns sicht- und hörbar und deshalb Bestandteil unserer hausgemachten Welt. Im Körperhaus und dessen scheinbarer Leitzentrale im Kopf, wird alle Welt erdacht und vorgemacht, die wir dann manchmal gleich, doch manchmal auch in fernen Momenten, tatsächlich in der Wirklichkeit als eine Welt, die unseren Gedanken entspricht, erkennen können. Ich erinnere mich an einen Hinweis, den ich einst in einem Buch las:
Dies ist tatsächlich keine Phrase, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit in jedermanns Leben ein Erfahrungswert. Wo wünscht der Mensch? In Kopf und Herz, doch das Herz denkt nicht und macht auch keine Bilder vom Gewünschten, es fühlt, was es will. Wahrlich ist dies nur Frieden. Ein Frieden, den man nicht kaufen, herbeireden und auch nicht erdenken kann. Jenen Frieden, der ist, wenn wir wunschlos sind. Nicht einmal maßlos glücklich, nur wunschlos genügt schon, um alle Angst und Bangigkeit des Herzens zu stillen. Der Verstand kann das nicht verstehen, doch der Geist in Dir und mir, kann es sehr wohl. Und ebenfalls, dass dieser innere Frieden, die Basis für alles Leben, einschließlich des Freudvollen und Schönen ist.
Zwar ist es ein anscheinend langwieriger Prozeß, dieses Erkennen nachhaltig zu verinnerlichen, doch die daraus folgende Einsicht, lässt alles davor Geschehene als bedeutungslos erkennen. Jedes Jetzt kann als ein Neubeginn genutzt werden. In gewisser Weise bekommt man ein weiteres Leben geschenkt, welches dieses Mal ganz frei ist, von Mühen, Sorgen und Ängsten, denn man selbst verlangt danach stetig weniger im Kopf.
Ein Leben, das man sich nicht hätte vorstellen können, da es sich nicht in bekannte Gedanken eingrenzen lässt, ein Leben, welches Wünsche bereits vor deren Bewusstwerdung erfüllt. Und über all diese Fülle hinaus, wird jeder Fehler, den man manchmal im blinden Eifer, noch erdenkt und tätigt, sofort berichtigt. Durch unsere Einsicht entlarvt, also jenes, was in uns ist und absofort, das Rinnsal aller anhänglichen Schuldgedanken verdunsten lässt. Dabei wahrlich gerecht wirksam wird und nicht nur Dich und mich von Gedanken der Angst und Schuld befreit, sondern auch alle Anderen. Die Anderen, denen wir einst gewohnheitsmäßig für vielerlei Umstände unseres Lebens, überwiegend heimlich, doch auch laut und ungeniert, die Schuld gaben. Wir gaben Schuld und empfingen sie, denn geben und empfangen sind eins. Sind wir allerdings selber frei von Schuldgedanken, braucht der Nächste nicht weiterhin als Sündenbock uns dienen. Du und ich können nämlich nur mit ungetrübten Blick lieben und somit dankbar sein lassen, als was der Andere uns erscheint.
Jene Momente, in denen es schweigt in Dir und mir, nirgendwo im Gestern oder Morgen hängt, also das vollkommen Reine und Stille in uns allen, ist wahrlich die Liebe, welche mühelos über alles Geschehen fließt. Dabei glättet und heilt, stillt und erhellt. Und wo auch immer, Du und ich vor Rätseln stehen, uns keinen Rat mehr wissen, können wir die Liebe in uns bitten, sich der Sache anzunehmen, und es wird geschehen.
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