Ein Wunder, was ist das? – Teil 2

von Luxus Lazarz

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Wunder sind gewöhnlich, heißt es im Kurs. Aus Erfahrung weiß der Mensch bereits, dass er das Gewöhnliche oft gar nicht mehr wahrnimmt. Es ist einfach da, gehört zum eigenen Weltbild, beziehungsweise Umfeld, wird oberflächlich zur Kenntnis genommen und ausgeblendet, manchmal auch direkt weggelegt. Ein Verfahren, das sich wunderbar auf Erfahrungen anwenden lässt, die man oft schon vergessen hat, bevor man sich selbst die Zeit gab, das Ganze genau anzuschauen. Anzusehen und zu befühlen, was das Leben wieder einmal bescherte, ohne dass man sich erklären könnte, warum, wieso und sag mir mal, wozu überhaupt? Um diesen trübsinnigen Kreislauf zu unterbrechen, genau dazu – werden all die Wunder erschaffen.

Wunder machen dir und mir deutlich, dass da etwas ist, das uns sieht und liebt. Ein Grenzenloses und gleichfalls Allumfassendes, welches den Menschen nicht nach Fehlern bemisst, sondern die Wunder großzügig gibt, weil du und ich nämlich liebenswert sind. Dies gilt für alle Menschen, bis zum angeblich Letzten. Mit jedem Wunder, nimmt ES uns unsinnige Ängste, zieht unsere Wahrnehmung aus Illusionen heraus, zurück in die wirkliche Welt. Also jene ursprüngliche Welt, die ein Schöpfer – für uns alle aus Liebe erschaffen und an uns alle gegeben hat. Welche laut Kurs, allerdings auch nur ein Traum ist, doch wahrlich ein vollkommen anderer, als man es bisher gewohnt war.

In der wirklichen Welt ist, der sich seines Selbst gewahre Mensch – ein Mittelpunkt seines Daseins. Hört sich wie Ego an, ist jedoch genau das Gegenteil. Der Mensch reagiert hier nicht mehr mit dem Verstand auf jegliches Geschehen, sondern mit empfangsbereiter Stille. Und alles, was er empfängt und weitergibt – kommt aus der Quelle in ihm. Durch diesen Menschen kann Gott Wunder wirken, die der Mensch oft nicht einmal selbst bemerkt, weil es eben ganz normal ist – in der wirklichen Welt. Normal, dass alles so passiert, wie man es vor seinem geistigen Auge sieht und wahrnimmt. Denn Heilsein ist überall dort, wo man nichts Anderes annimmt, beziehungsweise anerkennt.

Jetzt bin ich ein wenig vorgeprescht, denn bezüglich der Grundsätze des Wunders in Kapitel 1 – ist noch nicht alles gesagt. Man nehme mir den leichten Trab mit Begeisterung nicht krumm.

Wunder haben stets auch eine heilsame Wirkung, da sie den Geist des Menschen, aus der sich selbst auferlegten Gefangenschaft befreien. Jeder Geist, dessen Denken in Sorge, Mangel, Angst und auch Krankheit verstrickt ist – verarmt mit der Zeit an Lebendigkeit. Das Wunder jedoch offenbart beharrlich ungeahnte Möglichkeiten und wirkt dadurch stetes bereichernd für den Empfangenden und dies in jeglicher Hinsicht. Es ist Nahrung für den Hungernden im Menschen, also jenen Geist in uns, der sich schon desöfteren fragte, was das hier eigentlich für ein seltsam schöner, doch auch verrückter und stürmischer Planet ist. Nun, die Frage wurde zwischenzeitlich beantwortet, auch mittels einiger Wunder, und man entdeckt mehr und mehr all die schönen Seiten, für welche die Zeit zuvor, anscheinend nur selten bis nie ausreichend vorhanden war.

Ein Hinweis im Buch hat mich ganz besonders fasziniert, nämlich, dass alle Wunder nicht nur zeitlos sind, sondern darüber hinaus auch noch Zeit einsparen. Durch den Empfang eines Wunders kann ein Mensch in zeitloser Zeit – derart viel lernen, beziehungsweise erkennen – wie es ihm sonst nur im Verlauf von vielen, vielen Jahren, Jahrzehnten, eventuell gar Jahrhunderten möglich gewesen ist. So könnte man das Wunder – auch als Abkürzung bezeichnen. Zum Beispiel eine Abkürzung des Weges, den man allgemein leidend, im Irrtum, Mangel, Zweifel und mit Krankheit passiert, um dann doch noch am Ende aller Tage – im Paradies zu landen.

In gewisser Weise macht uns jedoch jedes Wunder deutlich, dass wir schon da sind, also im sogenannten Garten Eden. Denn in dem Moment, in dem uns das Wunder umarmt, sind da keinerlei alte Gedanken, Erinnerungen oder sonstige Bedenken mehr in uns. Auch keine Angst und kein Schmerz, also all diese Dinge, die einfach nicht in das Paradies gehören und vollkommen nutzlos durch uns Menschen – Generation für Generation weitergeben und mittels Gedanken, Wort, Schrift und Bild in uns selber – festgehalten werden. Der Augenblick des Wunders bewegt uns zum Loslassen von etwas, was auch bereits vor dem Eintreffen des Wunders, nicht in uns festgenäht war.

Und die ganz großen Wunder, obwohl ja alle gleich bedeutsam sind, erscheinen immer am Ende. Insbesondere dann, wenn es irgendwie gar nicht mehr weitergeht, also das Leben mit uns. Gelingt es jedoch, die alltäglichen (sogenannten kleinen) Wunder mit Freude zu entdecken, sind die Endlösungsgroßen – bald nicht mehr nötig, dafür fallen dann andere zu. Zuvor Unvorstellbare. Wunder verbinden untrennbar alle Menschen, denen das Wunder zufällt. Genauer beschrieben, machen sie das Einssein wahrhaft fühlbar, welches aus Gottes Sicht ganz selbstverständlich ist, denn nie war es anders. Was nicht in Gott ist – bleibt nur Illusion, die vergeht.

Abschließend sei noch gesagt, nicht alle Wunder sind immer offensichtlich, von manchen wissen nur du und der Heilige Geist allein. Was jedoch des Wunders Wirksamkeit für dich keinesfalls mindert. Still wirkt die Liebe auch ohne Worte weiter, dehnt sich aus, und dies überall gleichmäßig – wo der Wunderzeuge eingesetzt wird.

 

Hier gelangt man zur Fortsetzung, der Erforschung des Kurses und dort, wählt man eine kleine Auszeit.

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