Wundersamen 2

von Luxus Lazarz

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Wer den Film „Das Phänomen Bruno Gröning“ in dessen Gänze gesehen hat, kann die Welt nicht mehr mit demselben Blick betrachten – wie zuvor gewohnt. Und erfährt man gar das 1. Mal im Leben von den unerklärlichen Heilungen, die tausendfach in der Nähe dieses Menschen und darüber hinaus passierten, wird im Kopf des Sehenden am Ende des Filmes erst einmal Stille sein. Denn man sah etwas, was nach dem Verständnis unseres herkömmlichen Denkens – absolut unmöglich ist. Es ist unmöglich und dennoch passierte es. Eventuell hat man sogar beim Sehen etwas gefühlt oder geweint, weil man mitfühlen konnte, wie sehr die Erinnerung der Erfahrung, die Zeugen und Empfänger der Heilungen – noch Jahre nach dem Geschehen bewegte.

Es ist wohl tatsächlich unbeschreiblich, innerhalb kürzester Zeit, die Heilung von etwas offiziell Unheilbaren zu erfahren. Und dies geschah nicht, weil man eine Medizin zu sich nahm, sondern einfach nur – da man zum passenden Zeitpunkt am richtigen Ort war. Dabei ist auch gleichgültig, welcher Grund den Menschen dorthin bewegte, denn alle haben offensichtlich Heilung erfahren, jene die glaubten, die Hoffnungslosen und auch die Ungläubigen. Der Film bringt es ans Licht. Er zeigt keine Schauspieler, sondern echte Menschen, die kein Drehbuch zitieren, vielmehr wahre Begebenheiten aus ihrem Leben mit dem Zuschauer teilen. Menschen, wie du und ich.

Betrachtet man das Leben Bruno Grönings in dessen Gänze, so weist es in den letzten Jahren unübersehbare Ähnlichkeiten mit dem Leben von Jesus Christus auf. Bruno G. erschien wie aus dem Nichts. Begann sein Werk, lehnte Bezahlung ab, wurde geliebt und gehasst, gab niemandem ein böses Wort und erhielt letztendlich ein lebenslanges Heilungsverbot, was in gewisser Weise einer Kreuzigung gleich kommt. Andere Zeiten, andere Sitten, doch manches scheint über Jahrtausende konstant zu bleiben. Der Widerstand gegen das Wunder an und für sich, gegen die Leichtigkeit und die einzig wahre Liebe, ist nach wie vor lebendig, wenn sich ein Mensch aufgrund fehlerhafter Wahrnehmung bedroht fühlt. Und wenn es sich auch nur um eine kleine Spinne vor den Füßen dieses Menschen handelt, wähnt das Ego sich in Gefahr, dann tritt es drauf. Sicher ist sicher, insbesondere dann, wenn als Motto: Angriff ist die beste Verteidigung – gilt. Größere und schwer gewichtige Lebensformen zeigt das Ego an, verbündet sich mit Gleichgesinnten gegen diese, und nennt dies dann – zum Schutze der öffentlichen Ordnung und im Falle Bruno Grönings gar, im Sinne der Volksgesundheit handeln.

Um derartigen Unsinn glaubhaft zu machen, braucht man Gleichgesinnte, um Recht zu bekommen. Das ist wahr, denn man könnte nichts erzwingen, als Einzelner gegen den Einzelnen. Dann müsste man sich des Mediums Sprache zur Verständigkeit bedienen. Eine Kunst die heutzutage leider mehr und mehr den sprichwörtlichen Bach runter treibt. Sprache – ihrem Sinn und Zweck entsprechend genutzt, schließt nämlich Missverständnisse aus. Voraussetzung ist lediglich, dass man sich dessen bewusst ist. Also wahrhaft an einer Lösung interessiert ist und nicht nur an einem weiteren Kräftemessen, oder gar an der Vernichtung des Anderen. So könnte man aus dieser Sicht auch schlussfolgern, dass die Sprache erst erfunden wurde, als der Mensch das Mitgefühl verlor, das Empfinden für alles Lebendige, und so auch für sich selbst. Und wenn ein Mensch seine Lebendigkeit nicht fühlen kann, sucht er diese dem Fleisch des Anderen zu entringen. Doch das Fleisch ist auch nicht lebendig, lediglich der Geist darin.

Bruno Gröning wusste das. Immer wieder wies er darauf hin, dass nicht er die Heilung vollbringe, sondern das Göttliche es sei, als einzig wahrer Arzt – aus Brunos Sicht. Und da in seiner Gegenwart so viele Menschen Heilung und somit auch inneren Frieden fanden, hat dieser feine, an keiner Universität der Welt ausgebildete Mann und große Mensch – immer wieder die Wahrheit gesagt, doch nur wenige haben ihm geglaubt. Heutzutage sind es viel mehr Menschen und dies weltweit, die den Lehren Bruno Grönings Glauben und Vertrauen geben. Auch dies ist ein Gleichnis zu dem in den Evangelien beschriebenem Leben des Jesus Christus, der da einst zum ungläubigen Thomas in etwa Folgendes gesagt haben soll: Du siehst die Wunder und dennoch glaubst du nicht. Doch bald werden viele Menschen geboren werden, und obwohl sie mich nie sahen, wird der Glaube stark in ihnen sein.

Als ich das erste Mal mit 37 Jahren in der Bibel von den erstaunlichen Heilungen durch Jesus Christus las, dachte ich – all dies wären nur Metaphern, oder eine Geschichte, die damals – also vor mehr als 2000 Jahren – ein Bestseller war. Doch nachdem ich von Bruno Gröning gelesen hatte, schließlich sogar einen Moment auf seinen Spuren wandelte und selbst mit Zeitzeugen sprach, wurde mir in einem winzigen Moment bewusst, dass dieser Mensch namens Jesus Christus, tatsächlich derartige Wunder vollbracht haben musste, denn Bruno tat sie auch. Er brachte Lahme zum Gehen, Blinde zum Sehen und erweckte auch die, vom lebendigen Gefühl Abgetrennten aus ihrer Totenstarre.

In der Schule habe ich nie etwas von Bruno Gröning gehört, gelesen, vermittelt bekommen. Auch ist mir keine Straße bekannt, die eventuell nach ihm benannt wurde. Also nach Bruno Gröning, jenem einzigartigen Menschen, der nach dem schrecklichsten Krieg – selbstlos den Menschen in Deutschland half, wie kein anderer Mensch es jemals vor ihm tat. Weit über die Grenzen des Landes hinaus war dieser wahre Sohn Gottes bekannt, nur im eigenen Land wurden seine Werke irgendwie unter den Teppich gekehrt und gemopt.

Doch eine Österreicherin, nämlich die Grete Häusler, welche im Film das wunderbare Schlusswort spricht, hat Brunos Andenken in Ehren gehalten und als die Zeit reif war – ihn und sein Werk – sozusagen in ein Schaufenster gestellt. Und wer nicht nur am Shoppen ist, kann davor verweilen, vom Übel ablassen, in sich Frieden schließen und in aller Stille auch heilen, wenn er bereit dafür ist.

Dank an das Göttliche für das Erscheinen des Bruno Gröning. Dank für Grete Häusler und alle Menschen, die Sein Werk weiterführen und die Erinnerung an Brunos Leben – wertschätzen und keinesfalls verblassen lassen.

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„Aufzuhalten ist es nicht, in der ganzen Welt soll sich die Heilung vollziehen.“

Bruno Gröning – Herford 1949

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