Sichtweise – 5
von Luxus Lazarz
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Ich bin kein Körper und auch nicht der Verstand. Es ist das gesammelte und verinnerlichte Wissen der Welt, welches den Geist des Menschen in einer Form gefangenhält, die der Büchse der Pandora gleicht.
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Jeder noch so fürchterlich anmutende Moment geht vorüber, wenn sich mein Verstand nicht darin hartnäckig verbeißt. Manchmal sind da Züge voller Gedanken in mir und fährt einer dieser Züge so langsam, dass ich die Gedanken lesen kann, dann springt mein Ich hin und wieder auf. Obwohl ich weiß, dass dieser Sprung sich seltenst lohnt, kann ich es nicht zurückhalten, um der Versuchung zu widerstehen. Und kaum bin ich in einem dunklen und zugigem Waggon gelandet, nimmt die Fahrt an Geschwindigkeit zu. Was ein Glück ist, denn nur durch den kühlen Fahrtwind werde ich wieder klar und bemerke, dass das Ziel der Fahrt ein Abgrund ist, in dem ich keinesfalls landen will. Also springe ich wieder ab, von dem Zug und bleib ganz ruhig und still an der Strecke noch solange stehen, bis auch das rote Rücklicht des letzten Waggons meiner Sicht entflohen ist.
Wunderbarerweise ist auch in der Stille, an der nun leeren Strecke, ein Wind zu spüren, welcher mich ganz sanft und mühelos zurück dorthin trägt, wo ich zuvor der Versuchung erlag. Und sieh an, nichts ist inzwischen Geschehen. Alles war nur eine Vorstellung in mir, welche mir die Stille abnahm, damit ich das Leben weiter lieben kann, und zwar derart, wie es wirklich ist.
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Luxus, Schwester im Glauben. Du sagst, du wärst kein Körper und nicht der Verstand.
Es wird ein ewiger Disput sein, begaben sich nicht Moses und Aaron, nicht auch Jesus in die Stille?
Moses tat es, 40 Jahre in der Wüste, aber es ward nicht still mit dem Volk Gottes, Christus tat es, 40 Tage lang in der Wüste, in der Stille bekam er teuflischen Besuch. Es ward nicht still – und dann der Entschluss, die Rückkehr in den langsam fahrenden Zug, weil Jesus die Gedanken Gottes dort las.
Sei gegrüßt aus einem Körper mit Herz und Hirn. Zwischen Geburt und Tod das Dunkel, in dem Gottes Wille ruht, JL
Dankeschön, geliebter Bruder Johannes, 🙏 für deine anregenden Worte, die mich klarer sehen lassen. Alles, was hier geschrieben steht, kommt durch den Geist, welcher ich, ebenso wie du bin und dies eins in Gott. Dieser/Unser/Gottes Geist nutzt den Körper und dessen Fähigkeiten, doch sein wahres Zuhause ist und bleibt ein Ewiges Reich.
Was ich in vielen Beiträgen schreibe, verstehe ich meist erst dann, wenn ich es selbst mehrmals gelesen hab. Doch größtenteils fühlt es sich wohl an, und dann teile ich es hier, sozusagen von Geist zu Geist. Der Geist allein, kehrt zurück zu Gott. Der Körper zerfällt, da er ohne Geist kein Leben hat. Und nach dem Anschauen und Lesen, vieler beeindruckender Nahtoderfahrungen, bin ich mir zwischenzeitlich auch ziemlich sicher, dass man den irdischen Verstand im Himmel nicht mehr braucht.
Dort kennt man einander – ganz ohne Worte, wie zum Beispiel Disput. Stattdessen ist das Ewige dort selbstverständlich. Das finde ich unglaublich toll und bin alltäglich mehr begeistert und voller Freude auf dem Weg, zurück zu Ihm, der uns alle gab und hält. All die Erfahrungen, welche mir auf dem Weg begegnen, lehren mich, das Eine Licht in Allen zu erkennen und führen letztendlich zu wahrer Selbsterkenntnis in Gott. Die Gedanken im metaphorischen Zug, sind nicht jene Gedanken, die ich denken will. Es sind Gottes Gedanken, nach denen es in mir lauscht und diese kann ich nur in der Stille hören. Da sie weder laut, noch grausam, strafend, urteilend oder sonstwie missverständlich sind. Gott ist doch das Licht in uns allen, wie könnte es da Sein Wille sein, dass irgendeines Seiner Geschöpfe im Dunkeln verweilt oder in zugigen Zügen sitzen bleibt, deren Fahrplan in den Abgrund führt?
Auch denke ich, dass es eine Erfahrung ungezählter Menschen ist, dass sie in der Stille, im zum Beispiel ungewollten Alleinsein, dem Teufel in sich selber begegnet sind. Jesus hat den Teufel überwunden, er hielt dessen Versuchungen stand. Doch im Gegensatz zu uns, wusste Jesus Christus was er da tat. Es war Sein unterschütterliches Vertrauen, in das stille Dasein Gottes, das ihn auch in der Wüste in Liebe hielt. So konnte er mit lichtem Blick alle Illusionen des teuflischen Verstandes durchschauen und dessen vergänglichen Angeboten, ohne Kampf im Kopf widerstehen. Ich danke dir so, dass du mich daran erinnert hast. 🌻 Was glaubst du, was der Wille Gottes ist? Kannst du es in Worte fassen, das wäre schön.
Freudvolle Grüße 💫 Luxus
Der Glaube ist das eine, wenn er in der Stille geboren und gestärkt wird, die Rückkehr in die Welt ein anderes, wie ein zweites Leben als Aufgabe und Pflicht im Dienste des Höchsten.
Betrachten wir die Taten Jesu, vor allem ging es ihm um Heilung, Menschen, die krank und körperlich gebrechlich sind, vermittels des Glaubens wieder herzustellen, gesund zu machen – ein starker Hinweis auf die Bedeutung unseres irdischen Körpers.
Wenn ich diesen Gedanken überhöhe, ist die gesamte körperliche Welt gemeint, wir sagen Natur dazu, der Mensch als natürlicher Bestandteil.
Nun meine Vermutung, vielleicht morgen schon feste Überzeugung: Gott will, dass wir im Glauben seine Schöpfung reinigend bewahren, dass wir in der Dunkelheit dieser Welt die Chiffre einer neuen Welt freilegen: das ist das Paradies auf Erden, nicht jenseitig unbestimmt. Dass wir den Text irdischer Dunkelheit lesen können, dafür stattete Gott den Menschen mit Verstand aus, im Gegenzug (eine Art Verpflichtung Gottes gegenüber dem Menschen) streut Gott lichte Flecken des Paradieses aus. Transzendierung ist ein schwieriges Wort für einen solchen Heilsplan, der nunmehr einfach erscheint. Wir können uns freuen, wenn es so kommt. Nur so gibt es keinen Tod, schon jetzt nicht.
Dankeschön für deine Antwort, geliebter Johannes. 🙏 Lass uns gemeinsam frohlocken, dass der Tod nur eine Erscheinung ist, die niemals mächtiger sein kann, als Gott oder das Leben Selbst. Das Ewige kennt keinen Tod, und ES ist auch in uns. Meine Erfahrung zeigt, dass sobald sich mein Geist mit Gott in aller Reinheit verbindet, Heilung geschieht – Heilung im Geist, welcher der Körper folgt. Ich glaube daran, dass Gott will, dass wir heil, glücklich und miteinander in Frieden sind. Dies wurde mir u.a. bewusst, als ich über die Werke von Bruno Gröning las und erfuhr, dass damals auch Menschen heilten, die an gar nichts glaubten. Das hat mich mächtig erstaunt und gleichfalls erfreut. Und dass du es so siehst, dass der Heilsplan Gottes ’nunmehr einfach erscheint‘, finde ich ganz wunderbar.
Freudvolle Grüße 💫 L.
Liebe Luxus, ich hoffe, Du siehst es mir nach, wenn ich zum Thema „Bruno Gröning“ etwas schreiben möchte. Es gibt eine große Gemeinschaft, die heute noch, mit einem Bild von Gröning auf dem Schoß, diesen anbeten und für kranke Personen um Heilung bitten. Schon Jesus warnte vor diesen „Lichtgestalten“. Er log den Menschen vor, er habe zuviel geistige Energie, deshalb sei sein Hals so dick. Nachgewiesen wurde Krebs in seinem Hals. Warum glauben Menschen immer noch solch einen Unsinn. Eine gute Bekannte war diesem Verein verfallen. Grönings Frau kassiert heute noch Unsummen für diese angeblichen Heilungen. Man sollte nicht allem glauben, was man liest und die Bitten an Gott richten, nicht an irgendwelche Heilige und Wundertäter. LG Gisela
Vielen Dank, Luxus, für den Verweis auf Bruno Gröning, den ich nicht kenne, werde gleich mal recherchieren. Ja, in der Tat ist es so, wie ich selber gern beobachte, es gibt Menschen, die, ohne zu glauben, aber vollkommen im Sinne einer christlichen Ethik und Moral leben, denken, lieben.
„Selig sind die, die . . .“, Jesus hat sie gekannt, die Menschen, die von sich aus, weil sie das Leben klug annehmen, immer ein Stück vom Himmel in sich tragen und vor anderen Menschen ausbreiten können.
Das hast sehr schön in Worte gefaßt, 🌸
hab auch du Dank, geliebter Bruder und
einen erstaunlich friedvollen Sonntag.
Herzliche Grüße * Luxus
Friedvoll sei dein Tag, Luxus, und alle Tage danach. Es gibt nur Licht für dich, JL
🙏 Dankeschön 🌻