Des Lebens Finderlohn

von Luxus Lazarz

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Ein Interesse an den Dingen zu haben, gilt des öfteren nur dem eigenen Wohl. Wiederum, eine stille Offenheit all den Dingen und Erscheinungen gegenüber zu fühlen, schließt auch das Wohl des Ganzen mit ein.

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Im Jetzt gibt es kein Problem, also brauche ich auch nichts tun. Kann einfach zufrieden sein mit dem, was jetzt ist. Natürlich kann ich auch all jenes tun oder sein lassen, was ich sonst nicht tun oder sein lassen kann, da die Probleme stets zuerst gelöst werden wollen.
Wollen sie das, die Probleme?
Eine Frage, die man durchaus mal in den Raum stellen kann.

Wer um Himmelswillen, will denn hier ständig Probleme lösen?
Selbstverständlich nur jenes in mir, was dort, wo ich hinblicke und mich hineindenke, nach Problemen sucht und oft auch fündig wird. Als ein Problem erscheint mir ja letztendlich all das, was mir den Frieden im Innersten stört.

In meinem Innersten?
Wo denn sonst?
Die wirkliche Störung ist also in mir.
Erstaunlich und fühlbar wahr.

Natürlich gab es auch Momente, da wurde nichts gefunden. Was man dann fühlen will, kann man selbst entscheiden. Mag es Enttäuschung bis Unverständnis sein, oder auch Erleichterung, angenehme Stille im Geist, manchmal gar Freude, die ansteckend wirkt, die Wahl liegt in mir.

Im Jetzt gibt es kein Problem, also brauche ich nichts tun.
Gefällt mir das?
Halte ich das aus?
Ich will es einen Moment lang erfahren. …

Der Moment ist beendet. Er war schön, friedvoll und lieblich zugleich. Ich sah und hörte die Natur und konnte das schöne Leben im Innersten fühlen. Nun, der Moment ist beendet, doch das Jetzt bleibt. Dieses kann ich niemals beenden, und es reicht allzeit so weit, wie ich sehen, hören und fühlen kann. Darüber hinaus gehen kann ich nur mittels Gedanken, dann bin ich wahrlich nirgendwo, da es mehr als das Jetzt gar nicht gibt.

Derart zu reisen war auch manches Mal sehr schön, doch bin ich mir nun mehr und mehr dessen gewiss, dass es niemandem nützt, mittels Gedanken woanders zu verweilen, als dort, wo man leibhaftig ist. Dort, wo das Leben wirklich stattfindet.

Einzig liebevoll denken, das geht natürlich immer und kommt bei jenem sicher an, für den oder das es gedacht und gefühlt ward. Dann erfüllt man das Jetzt mit reiner Liebe und die Stille dehnt sich sanft aus, über alle sicht- und denkbaren Grenzen hinaus. Was für eine Gabe, die da als Licht im Menschen eingewoben ist.

Doch nun wieder praktisch und liebevoll gedacht:
Im Jetzt gibt es kein Problem, also brauche ich nichts tun.
Ja, es gefällt mir, dass es so ist und auch immer wieder so sein kann, wenn ich es nicht anders haben will. Wahrlich kann ich nichts versäumen, denn alles, was getan werden soll, wird durch mich getan. Und ist eben mal nichts zu tun, kann ich auch damit friedvoll leben, weil ich es will. In Frieden sein, mit dem Leben und der Welt.

Im Jetzt gibt es kein Problem, also brauche ich nichts tun. Kann im Augenblick ruhen und bin gleichfalls bereit und fähig, auf alles zu antworten, was der Augenblick bringen mag.
So ist das Leben wahrhaft schön, freundlich, friedvoll und wird es gebraucht auch reich an Trost. In jedem Jetzt will ich es ab sofort bemerken und nur noch das. Warum auch mit Blicken und in Gedanken nach all jenem streben, was ich, was kein Mensch will?

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