Die Illusion der Weltneuheit

von Luxus Lazarz

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Alles, was man kaufen kann, ist nichts Neues. Alles, was man auf der Welt erfahren kann, ist nichts Neues. Alles Neue in der Welt baut stets auf dem Alten auf. Es ist eine Nachbesserung, eine Umgestaltung dessen, was zuvor die Zeit ausgefüllt hat. Gestern waren die Röcke kurz, morgen sind sie wieder lang. Gestern waren die Bildschirme klein, morgen bedecken sie eine ganze Wand. Gestern war die Tapete rot. Morgen streiche ich sie blau.

Liebe wiederum ist immer gleich neu, frisch und nicht versucht, zu ändern, was jetzt ist. Vielmehr schenkt sie sich selbst und bringt unaufhaltsam das Gütige, Mitfühlende, das Übermenschliche und Ewige durch den Liebenden zum Ausdruck. Dies zum Wohle eines jeden. Keiner wird abgehängt oder zurückgelassen von jenem, das in Liebe weilt. Nur in der Umarmung der allumfassenden Liebe sind wahrlich alle gleich gesegnet, lebendig und erhellt.

Doch nicht die Liebe ist das Licht in einem Menschenleben. Des Liebenden Innerstes, sein wahres Selbst der Christus, ist das Licht in ihr, der Liebe. Ein Licht, welches vom Himmel bis in die Welt reicht. „Ich bin das Licht der Welt.“1, sprach Jesus zu seinen Widersachern. Und er sprach in Liebe aus, wovon der Christus in ihm wollte, dass es alle wissen. Wissen, dass wir ein Licht in der Liebe des Einen sind, welches uns alle kennt, ewig trägt und niemals schläft.

 

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1Johannes-Evangelium - 8, 12
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