Das Kleingedruckte

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Ein Mensch kann Anregungen, Chancen und sogar schöne Momente mit Bedenken zerstören, doch er kann auch gleichfalls auf Anhieb erfolgreich sein. Dementsprechend läßt sich schlussfolgern, dass dieses Tun im Menschen – ein gleichsam wirkendes Recht in allen Menschen ist, eventuell sogar – das alles Recht im Menschen selbst vereinbart wirkt. Wenn man allerdings aus seinem eingeborenen Besitz etwas veräußert, wird es anscheinend aus dem ureigensten Bereich der Einflussnahme des Menschen entfernt. Worauf der Mensch in sich selbst annimmt, keinen Einfluss mehr zu haben, darum kämpft er dann im Außen. In gewisser Weise hat er dann einen Teil von sich Selbst an den Pranger gestellt. Und während er diesen Teil angreift, mit dem Verstand und dem Unverstand, der Hand, aus Wut und auch immer noch im Zorn, kann er dem Selbstverständnis seiner Existenz keinen Schritt näher kommen. Wie könnte er auch, ohne sich selbst zu verletzen?

Doch gleichgültig, was auch immer einen Menschen dazu bewogen hat, die Welt und sein Leben darin als steten Kampf – um verbriefte  Rechte im Außen anzusehen, es ist selten zu spät, sich von den Wogen der Meinungen und deren Schattenbildern gemächlich abzuwenden und in das eigene – wahrhafte Leben – einen allumfassenden Blick zu werfen. Damit auch auf all die Fähigkeiten, die man an sich selbst schon lange nicht mehr würdigt, nutzt oder achtet. Denn zum Beispiel, bereits allein das Erblicken können, ist offenbar auch ein eingeborenes Recht des Menschen, ebenso sein vermögen, den Blick rundum, über, unter, vor, zurück und sogar nach Innen wenden zu können. Doch auch das Recht zu atmen und in jeden Moment zu lächeln, sind im Menschen unveräußerlich angelegt. Nutze, was du schon hast, um zu verstehen und einfühlsam zu erfahren, was du wirklich bist.

Mag sein, dass du den Computer nicht erfunden hast, dennoch sind auch deine Fähigkeiten Vorbild für dessen Funktionieren. Genau genommen ist alle Technik nur ein Abklatsch von dir, dem Menschen und insgesamt irgendwo abgeschaut in der Natur. Doch sieh mal, wie dein Haar wächst, wie lebendig du ohne Stromleitung bist, wo du überall hingehen kannst, einfach so – weil es dir beliebt. Man, was für ein Glück, all dieses Recht in uns. Mensch zu sein, schöpferisch, liebend und manchmal auch dagegen, doch stetig nachhaltiger bewusst.

Möglichkeiten

Die Welt dient dem Menschen als ein Spiegelsaal all dessen, was er in sich erdenkt, befühlt und für in die Welt gegeben annimmt. Es ist eine unbeschreibliche Chance für das bewusste Ich, dies durch Beobachtung zu erkennen und dankbar anzunehmen. Eine Chance für jeden Einzelnen und alle Gemeinschaften, mittels Freude dazu beizutragen, dass die Welt ihr Gesicht verändert, ganz so – wie es mehr und mehr Einzelne und auch Gemeinschaften ebenfalls tun.

So wird die Welt mit jedem Lächeln, das aus reinem Herzen in sie einfließt, gleichfalls verstärkt ihr Lächeln – nun all jenem zuwenden, das zuvor ihrer Achtsamkeit entging. Das ist so, weil sich die Welt erinnert, erinnert durch uns, durch dich und mich, woher sie kam und wohin sie geht, wenn ihr der Mensch nicht weiter zur Verfügung steht. Sozusagen, der Welt abhanden kommt, da er seinen eigenen Verstand benutzt, um im Leben klar zu sehen und sein Herz erneut auf Vordermann zu bringen.

Laut einsehbarer Geschichtsschreibung gingen bereits viele Welten unter. Offensichtlich hat der Mensch bisher jede untergegangene Welt überlebt. Dies im Allgemeinen, sogar ohne Vorbereitungen.
Was den Menschen, was dich und mich wohl dazu bewogen hat, stetig wieder neue Welten zu erschaffen, trotz der untrüglichen Gewissheit im Verstand, dass auch diese wieder vergeht, sich nicht unendlich halten lässt – ganz so wie es uns lieb ist? Eventuell die Hoffnung, es könnte einmal anders sein, als die bisherige Erfahrung zeigt. Zudem, es war ja auch jedes Mal anders, zumindest am Beginn der neuen Erfahrung, gleichgültig von welcher Art diese war, denn nur das scheinbare Anders, lockte uns wirksam an. Also all das erstaunlich Neue, das Erträumte, das Ersehnte, das Unbekannte, welches in der Tiefe der fühlbaren Möglichkeiten, unwiderstehlich den Geist und das Herz des Menschen bewegt. Dies passiert oft sanft, manchmal auch einem Rausche gleich, überwiegend jedoch still, und dabei stets die Gewissheit im Menschen hinterlassend, dass er geliebt wird, dieser Mensch, weiter mit Leben genährt, bedingungslos getragen auf Flügeln aus unerschöpflicher Freude, soweit er denken mag und fühlen will.

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