Heilig
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Ein zentrales Thema in Ein Kurs in Wundern ist der Gedanke Heiligkeit. Jetzt will ich ihn erkunden, heilig – was könnte dies wahrlich sein?
Eine Redewendung, die mir dazu im Geist als Erstes erklingt, lautet, dass das Heilige unantastbar sei. Unantastbar ist mir wahrlich nur jenes, was ich weder mit der Hand, noch mit darüber hinaus gemachten Mitteln, wie zum Beispiel einem Besen, erreichen oder antasten kann. Dann dachte ich an ein Flugzeug und mir wurde klar einsehbar, dass der Mensch zwar im Himmel herumfliegen kann, sogar durch das All, doch anfassen oder wahrhaft berühren, kann er keines von Beiden. Offenbar ist es hier genau umgekehrt, sowohl Himmel als auch das All berühren ihn, den reinen Geist im Menschen.
Wolken wiederum sind nicht heilig. Denn auch Diese berühren den Himmel nicht, schweben und gleiten lediglich durch unseren Blick, während der Himmel dahinter sowie darüber unveränderlich bleibt. Man kann so viel Unglück in den Himmel denken, wie man will, dennoch wird dies das reine, strahlende Blau des Himmels nicht trüben können.
Sieh an, unveränderlich und unantastbar, somit sind es schon zwei Merkmale, an denen man das Heilige erkennen kann.
Soweit, so gut, dass Himmel und All heilig sind, dünkt mir als leichter Einstieg in die Berührung, mit der uns nahen Heiligkeit. Denn gilt diese Unantasbarkeit des Himmels auch in mir, lautet die nächste Frage? Oder ist es tatsächlich nur ein Klacks für mich, mittels Gedanken und deren Abbildern, wie zum Beispiel gespenstischen Wolken, die klare Sicht im Geiste zu verschleiern? Denn wie oft sah ich in meinem Leben schon etwas, was sich beim wiederholten Hinsehen als Täuschung erwies? Zuvor hatte ich meine Gedanken als Ausdruck der Wahrheit gesehen, obwohl dies in keinem Moment tatsächlich wahr war.
Anwendungsmöglichkeit
Wo und wie kann man das Heilige erkennen, und zwar genau dort, wo man ist? Wohl wahrlich in sich selbst und ebenfalls in allem, was lebt. Es ist des Lebens Selbst, dass Sich mit allem teilt, was Leben hat. Es Ist ganz leise, ganz der Liebe gleich, und immerdar wirkt es in und durch uns. Dies kann man hören und fühlen, wenn man nicht urteilt, einfach still in sich lauscht und fragt, ob dies wirklich wahr ist, was man in einem kritischen Moment zu sehen glaubt?
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