Notizen 15

von Luxus Lazarz

.

Warum fällt es dem Menschlichen oft nicht leicht, gedankenfrei und schweigend neben einem Anderen zu sitzen? Einfach in Frieden, mit dem zu sein, was ist. … eventuell gar diesen Frieden zu genießen, dabei dem Bekannten und auch Unbekannten unwissend vertrauend. Woher kommt der Drang, sich dem Anderen mitzuteilen, über allerlei und nichts, was wahrlich überwiegend bedeutungslos ist?

Es ist außerordentlich aufschlußreich, einen Tag lang zu beobachten, was man so denkt und sagt, obwohl es für den Moment total belanglos ist. Absolut bedeutungslos für das Leben, in dessen Gänze. Manchmal merkt man es auch ohne Beobachtung. Insbesondere dann, wenn sich im Innersten ein Gefühl der Peinlichkeit anschleicht, weil man gerade etwas sagte, dass total daneben war. Eventuell aus Unachtsamkeit, aus Lieblosigkeit, doch auch aus Übermut und diesem kaum zu bändigenden Drang, sich mitzuteilen. Manchmal gar sein Innerstes zu entblößen, obwohl man weiß, dass dies falsch ist. Falsch in dem Sinne, dass es nicht zum einen Ziel beiträgt, welches wir in unser aller Seele gemeinsam teilen und ersehnen. Wahrlich nur den Frieden mit unserem Nächsten, um in Frieden mit uns selbst zu sein.

Setzt man die oben genannte Art der Eigenbeobachtung fort, kann man erstaunlicher Weise bemerken, dass jener Frieden, nach dem wir uns sehnen, beständig in uns weilt, in unserem Geist. Der Andere kann dir und mir keinen Frieden geben, er kann nichts geben, was ich in ihm nicht sehe. Nicht sehen will. Es ist leicht zu verstehen, dass Frieden ein innerer Zustand ist, welcher sich aus unserem Innersten, also direkt aus der Quelle allen Lebens, in die uns umgebende Welt ausdehnt.

Friedensbringer sind dementsprechend all jene, die im Geist Gottes Frieden und Seine allumfassende Stille mit allem teilen, dem sie begegnen, Tag für Tag, Jahr für Jahr und Leben für Leben. Ein kleine Gabe von Frieden zum Beginn einer jeden Begegnung genügt, um wahrlich zu erleben, wie diese Begegnung im Frieden endet, weil es genau das war, was man wollte. Sonst hätte man ja keinen Frieden gegeben, sondern das Übliche – mäh, muh, nööö oder andere Blindgänger.

Ebenfalls leicht verständlich ist es, dass ein jeder Mensch – ohne Ausnahme – als ein Friedensbringer geboren wird. Dies liegt darin begründet, dass die Welt nichts weiter braucht als Frieden, und zwar einen Frieden, der soviel Liebe beinhaltet, dass alles, was zuvor geschah, vergessen und vergeben werden kann. Lautlos und dennoch derart lichtvoll, dass man dies als den wahrhaften Zeitpunkt des Beginns der Rückkehr in den Himmlischen Frieden erkennt und nach und nach auch, wessen Geistes Kind man wirklich ist.

Die Gabe, Frieden zu geben, hat ein jeder, der hier wie ein Mensch geformt, dem Anschein nach auf Erden wandelt. Und wie das mit all den göttlichen Gaben in den Kindern Gottes nun mal so ist, werden diese nicht weniger, sondern mehren sich gar, je mehr man von diesen gibt. Das ist ganz einfach überprüfbar. Dies sind dann die Himmlischen Momente, in denen alles Denken verklingt und man einfach da ist, so pur, so rein, wie Gott uns gab. Dann sind wir derart reich an Frieden, dass wir ihn geben müssen, weil da kein anderer Wille ist und es irgendwie natürlich dünkt, dass jenes, was allen wohltut und wovon man im Überfluß besitzt, bedingungslos mit allen und jedem geteilt werden will.

.