Gut und Böse
von Luxus Lazarz
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Wenn Gott will, dass ich lebe, dann muss da ein Sinn drin zu finden sein. Auch dann, wenn ich diesen Sinn mit dem Verstand und Herz allein, nicht mehr, beziehungsweise noch nicht erkennen kann. Die Welt und alles, was ich in ihr lernte, kann mir keine Antwort geben, da der Geist in uns, eben nicht von dieser Welt stammt.
Stell dir einmal vor, du hast irgendwen verlassen und dies eventuell sogar in einer – dem Anschein nach – harten und gemeinen Art. So könnte man urteilen, dass dies echt böse war. Dennoch war dieses scheinbar böse Tun, letztendlich der Beginn einer neuen, schöneren und freieren Lebenszeit für den Anderen. Aus der Sicht des Kurses in Wundern, wollte der Andere es sogar, doch hatte keine Kraft, keinen Mut, kein Vertrauen in Gott, um sich tatsächlich von der Fessel der qualvoll unmöglichen Liebe zu lösen. Dann tat man doch letztendlich etwas Gutes, indem ein Ende für das gesetzt wurde, was offensichtlich aussichtslos war. Die Form, wie man es tat, war nur falsch gewählt.
Oder die andere Variante … Man ist verlassen worden und hat selbst gewählt, wie ein Hund zu leiden, dennoch könnte man Jahre später dem Übeltäter dafür dankbar sein, dass er so untreu und in seiner Reise nicht aufzuhalten war. Nur deshalb konnte man dem wahren Glück begegnen, als freier Mensch im Zirkuszelt der Welt.
So sehe ich ein, dass mein Wissen unvollständig ist und bleibt, da – solange ich mitten in einer Erfahrung stecke, nur Gott und der Heilige Geist deren Ende kennen. Nehme ich mein irdisches Leben als eine lückenlose Erfahrung wahr, kann ich aufhören zu urteilen. Also mir selber einzureden, ich wüßte oder hätte eine Ahnung davon, wie jenes ausgeht, wie es mit mir, dem Nächsten und der Welt weitergeht, was nötig ist und was nicht, wenn ich in einem winzigen bis aufgeblasenem Schlamassel stecke. Ich werde die Wahrheit sehen und erleben, solange ich aufrecht und in Demut durchgehe, durch all das, was mein Verstand bisher als schlecht beurteilte und es am Ende jedoch niemals war.
Da lob ich mir die Lektion aus Ein Kurs in Wundern:
Ein glücklicher Ausgang aller Dinge ist gewiss.
Und schau ich rückwärts in mein Leben, nickt der Geist durch mich und läßt erkennen, dass dieser schöne Gedanke direkt von Gott stammt und wahr ist.
Ich will den engen Kreis, der mir gewohnten Gedanken verlassen und Raum schaffen für all jene Gedanken, die von Gott stammen, die einzig klar, wahr, fried- und liebevoll sind. Und wäre dies unmöglich, könnte ich es gar nicht wollen. 🐠
Gott sei Dank!
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