Sonntagsschule 5

von Luxus Lazarz

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Man weiß nie, ob die Geschichte, die irgendwer erzählt, wahr ist oder nur mittels des Erzählens wahrgemacht werden soll. Wahr für jenen, der spricht und wahr durch jenen, der hört. Und je mehr man – sich zuhörend – erkennt, wie man die eigene Geschichte bewusst und unbewusst trimmt und auch wie oft man sich diese selber und dem Raum erzählt, umso mehr dämmert reine Einsicht empor. Die Einsicht darin, dass man selber gar nicht mehr weiß, wie die Vergangenheit tatsächlich war. Denn nach jeder, die Sicht auf das Leben erweiternden Erfahrung, verändert sich der Blick auf alles.
So kann der Fortschreitende plötzlich mehr sehen, oder auch weniger als zuvor. Jenes, was zum Beispiel damals störte, stört in diesem Zeitraum des Lebens nicht mehr und jenes, was damals noch dem Anschein nach, nicht da war, kann nun im Rückblick als doch schon vorhanden, ganz vollständig erkannt werden. Das öffnet sich mehrend den Blick für das Gegenwärtige. Und man fragt sich, was sehe ich grad nicht, obwohl es da ist? Und man fragt sich, was rede ich mir hier und jetzt lediglich selber ein, um die Wirklichkeit in meinem Blick zu trüben?

Nur im Jetzt, schweigend und auch in unwillkürlicher Freude, ohne ein Gestern oder Morgen im Sinn, ist man echt und so rein, wie Gott uns gab und hält. Man kann ewig so sein, da Es das ist, was man in Wirklichkeit Ist und nur das. Hier auf Erden, in der wechselhaften Reise des Geistes zwischen dem Gestern und einem illusionären Morgen, geriet diese einfache Tatsache in Vergessenheit.
Derart wahrnehmbar, wie von Gott gegeben, ist man im Irdischen stets nur solang, wie man Sie aushalten kann, die pure Liebe, den innerlich reinen Geist, den kein Gedanke jemals dauerhaft betrübt. Sehr wenige Gedanken können sich in diesem reinen Geist halten, und all diese haben eines gemeinsam, sie sind fühlbar liebevoll, möchten sich ausdehnen und brauchen nichts.
Tatsächlich weiß ein jedes Gotteskind, dass der Ausdruck von Liebe keiner Worte bedarf. Weil Liebe Ist, was einzig wirklich Ist und Ihr das Dasein im Jetzt vollkommen genügt. Für die Liebe und die in Ihr Liebenden hat nichts eine Bedeutung, was Jetzt nicht ist oder irgendwann scheinbar war.

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