Unter Druck

von Luxus Lazarz

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Alle Gedanken, die ich in mir – mittels deren Denken, Bedenken, mit Vermutungen füllend – nährend versorge, werden derart schwerer, dass ich diese Schwere als einen inneren Druck empfinde.

Wenn ich am Fenster stehe, in eine grüne Landschaft blickend, mich am Licht der Sonne und dem fröhlichen Treiben der Vögel erfreuend, wäre ich ein schlafender Zeitgenosse, würde ich währenddessen einen prall mit Korn gefüllten Sack auf meinen Schultern tragen. Jedes Korn steht hier sinnbildlich für einen Gedanken, der in dem, was just in diesem Moment meine echte Wirklichkeit ist, gar nichts zu tun hat. Dass ich mich von diesem Gedanken ablenken lasse, von der Herrlichkeit des Augenblicks, ist scheinbar nicht meine Wahl. Und doch ist sie es, denn der Gedanke ist in mir und niemand – außer mir selbst – kann diesen dort aufgegriffen haben.

Der Gedanke an und für sich ist nicht gefährlich, doch er ist nicht ehrlich – mit mir – hat wahrlich gar keine Ahnung, wie die mich tatsächlich umgebende Wirklichkeit aussieht.

Wirklichkeit ist ein anderes Wort für Jetzt. Es scheint mir noch klarer und greifbarer darauf hinzuweisen, dass es außer – der mich wirklich umgebenden Wirklichkeit – wahrlich nichts gibt, in dieser Welt, die tatsächlich die meine ist. Was außerhalb dieser Wahrnehmung kommen mag, weiß ich nicht. Kann lediglich vermuten, doch das ändert nichts, an dem, was wirklich ist. Nun bin ich reicher um die Erkenntnis, dass all diese Friedensfresser und Unruhestifter in mir absolut unnütz sind und waren, und dies in jeder Zeit, die für immer hinter mir liegt. Nur die Wirklichkeit ist immer – was alle Zeit, beziehungsweise keine Zeit ist. Nur auf Immer – kann ich vertrauen, denn mehr ist niemals wirklich da.

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