Ausgesorgt

von Luxus Lazarz

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Manchmal bin ich immer noch voller Gedanken, von denen ich nicht mehr genau weiß, welche von Gott sind und welche ich mir selbst als wahr „vormache“. Im Grunde erschien es mir über viele Jahrzehnte einfach, die Gedanken zuzuordnen. Dafür schreibe ich diese am Liebsten auf, damit ich vor Augen habe, was sich da in mir grad tut. Also, wo Probleme gelockert werden, Fallen abgebaut und der Frieden ewig weilt. Und vor allen Dingen, wo ich mich tatsächlich selbst irreführe.

Seit Jahren wechseln in mir die Extreme, mal tue ich mehr als möglich erscheint, beziehungsweise planbar war, dann wiederum tue ich tagelang – anscheinend gar nichts. Wenn ich aus meiner Sicht besonders viel an einem Tag tat, fühl ich mich weitestgehend wohl und dränge mich nicht, am nächsten Tag weiter zu tun. Der Inhalt des Tuns wechselt, doch das Ziel ist immer dasselbe – eine Ordnung zu schaffen und mit Leichtigkeit zu halten, die – wenn diese erreicht – mir das Gefühl gibt, es braucht heute nichts getan zu werden. Sodass ich mich ausruhen kann, ausruhen auf den Lorbeeren, die ich mir eigenhändig überreicht hab. Denn niemand zwingt mich dazu, überhaupt etwas zu tun. Darüber hinaus kann ich wahrlich im Nachhinein stets erkennen, dass alles – was wirklich getan werden muss, durch mich getan wird. Dem wirklich Wichtigen, kann ich mich sowieso nie entziehen. Alles andere ist meine eigene Vorstellung von Leben, der ich alltäglich versuche, nach anscheinend bewährten Mustern gerecht zu werden.

In den vergangenen Wochen wurde mir mehr und mehr bewusst, dass mein kindisches Ziel in dieser Welt unerreichbar ist und bleibt, denn ich lebe nicht allein in dieser Welt. Insbesondere, wenn ich versucht bin Probleme zu lösen, die es jetzt gar nicht gibt, ist ein Scheitern gewiss. Nun sagt der Verstand, dass die korrekte Formulierung – Probleme, die es noch nicht gibt – lauten müsste. Doch auch das ändert nichts an der Tatsache, dass nichts, was nicht ist – durch mich verändert werden kann. Stets ist es nur das Jetzt, welches mir als einzig wahrer Handlungszeitraum zur Verfügung steht. Alles andere ist und bleibt Illusion. Und nie war es anders. So kann ich erkennen, dass jede Sorge, die ich in mir sorgfältig vorforme, ein kläglicher Versuch meinerseits ist – mich von Gottes Güte und Gnade zu trennen, anstatt unwiderruflich zu akzeptieren, dass die wahre Liebe – ohne jeden Schrecken ist. Und einzig das bedingungslose Annehmen, der beständig gottgegebenen Wirklichkeit, mir stets zu der erlösenden Einsicht verhalf, dass ich mit meiner Sorge total daneben lag.

Die Gedanken: Kein Mensch kann Probleme lösen, die es nicht gibt, wurden mir vom Heiligen Geist während einer besonders intensiven Sorgenattacke in die Wahrnehmung gereicht. Sie besänftigten mich sofort und wirken auch nach, stimmen sogar freudvoll, weil sie einfach verständlich und wahr sind. Solltest du dich also gerade mit dem Lösen von Problemen plagen, die du in der Zukunft erwartest, könnte es auch für dich fühlbar hilfreich sein, diese Gedanken in dir spielerisch anzuwenden.

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