Konfliktarm

von Luxus Lazarz

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In gewisser Weise – konnte jeder hier lesende Geschwistergeist, schon einmal in seinen Lebenserfahrungen erkennen, dass man einen Konflikt im Leben, keinesfalls mit der Erzeugung eines weiteren Konflikts lösen kann.
Solange man beständig, den wahrhaft nächsten Konflikt als eine Lösung wahrnimmt, erscheint der Lebensweg wie eine Berg- und Talbahn. Das von Hause aus – ungeteilte Lebensempfinden – wird hier und anderswo den Theatermasken gleich, welche anscheinend nur weinen oder lachen können, erstarrt in ihrer Rolle im Tal, oder auch grad mal auf einer scheinbar aussichtsreichen Höhe – im Stückwerk des eigenen Lebens. Nur scheinbar aussichtsreich, denn auch diese Erfahrung beginnt geographisch bedingt, erneut mit einem Abstieg ins Tal.

Gott hat wahrlich Humor, denn viel Zeit verbrachte ich in der Kindheit auf Rummelplätzen, und dies überwiegend mit dem Abhängen in einer „Berg-und-Thal-Bahn“, anderenorts auch „Fahrt ins Blaue“ genannt, die meinen Verwandten gehörte. Mehr als 49 Jahre trieben durch meinen Verstand, bevor ich tatsächlich begann zu verstehen und ebenfalls tatsächlich, dankbar zu sein.

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Wenn ein Mensch obengenanntes Verfahren anwendet, also so tut, als könne man durch verstandesgegebene Lösungen – so ziemlich allen Konflikten in sich entrinnen, kann es sein, dass er irgendwann hinter sich blickt und eine stattliche Anzahl gelöster Konflikte sieht.
Dies ist ein Trugschluß, denn hier versagt die Anwendung von der hochgepriesenen weltlichen Mathematik total. Und das ist wunderbar, da es die gegebene Einfachheit im ursprünglichen Dasein unaufhaltsam weiter offenbart.

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Wenn es mir zum Beispiel, an Aufmerksamkeit für alles wirkliche Geschehen im gegenwärtigen Moment mangelt, kann ich leicht in Konflikte geraten, indem ich mich eventuell – mit dem Fuß an einem Stein stoße, was wehtut.
Doch nicht der Stein ist Schuld an dem Malheur und auch ich – bin es nicht, denn der Herd für den Konflikt, liegt in meinem Mangel an Aufmerksamkeit für das Jetzt begründet. Im Geiste koche ich gewohnheitsmäßig nebenbei, grad mein eigenes Süppchen und so kann mir währenddessen allerlei missbehagen, mich manches Nerven, auch kann ich vieles Missverstehen, weil nur mit einem halben Ohr hingehört. Im Mangel an Aufmerksamkeit kann ich mich eigenhändig verletzten, zum Beispiel beim Gemüseputzen, doch auch andere Menschen, weil mein Geist mit den Gedanken woanders unterwegs ist und so weiter und so fort.

Werde ich allerdings tatsächlich aufmerksam, schwinden auch die Konflikterzeugungsmöglichkeiten in meinem Leben. Und letztendlich kann ich erkennen, es gab stets nur einen einzigen Konflikt, und dieser war in gewisser Weise ich, beziehungsweise in mir tätig, ein stinknormaler Abwesenheitskonflikt, auch Schlafwandeln genannt.

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Genauer beobachtet – ein seltsamer Konflikt mit mir selbst und mit all jenem, wofür ich mich hielt, was mich in der Welt umgab, was ich in mir annahm als meins oder deins und auch noch verbessern wollte, ohne zu wissen, was ich da tat. Es dauerte ein Weilchen, bis ich entdeckte, dass Konfliktarmut – die einzig wahre Hölle ist, doch nur für das Ego. Gott sei Dank, kann man diesen Teil in sich wiegen, mit schönen Gedanken aufweichen und in stillender Liebe reformieren, bis selbst das einstmals Widerspenstige – sich ganz und gar dem wahren Leben mit hingeben kann und will.

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Sei(d) nun bereit für die Freude.
Als einzige Antwort darauf,
gelte absofort in dieser Welt:
Immer bereit!
Gereicht auf einem Lachen,
das vom Licht geleitet wird.
Gut, ich seh es ein, auch
ein einziges  Ja, ich will,
mag jetzt und hier
vollkommen ausreichen.

💫💫💫

Danke fürs Lesen und geistige Mitnehmen.

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