Der Blender im Licht

von Luxus Lazarz

.

Wie viel Raum nimmt der Teufel in deinem Leben ein? Kann er größer sein und mehr Macht in deinem Alltag haben, als du selbst ihm zugestehst?

Der Teufel in dir und mir sind wahrlich all jene Gedanken, die andere Menschen für unseren Verstand als schuldig erscheinen lassen. Sogar dich und mich – für uns selbst. So sehr haßt uns der Teufel, dieser dunkle Schatten in unserem Geist, dass er jede Gelegenheit ergreift, um uns vom Rest der Welt – mittels Urteil zu trennen. Demgemäß scheinen wir dann, allein in Wald und Flur zu stehen, den Umständen und Mitmenschen ausgeliefert, dies selbst dann, wenn außer dir oder mir niemand im Raum anwesend ist. Im Kopf gehegt, erscheint es als wahr.

Eines ist jedoch klar, der Abtrünnige weiß nichts von Gott. Sonst täte er umgehend den Plan aufgeben, dich und mich – mit allerlei zweifelhaftem Glück und tiefschwarzem Pech, in Grund und Boden zu wirtschaften. Doch manchmal ahnt auch er, der teuflische Verstand, dass da etwas in dir und mir ist, was er nicht kennt. Denn er selbst sprang sozusagen auf das fahrende Schiff, ohne sich jemals zu fragen, wo kam es her und wo will es hin, das ihn tragende Schiff, also du und ich.

Wie lang ist das Leben, wie weit reicht deine Liebe?

Möge dein erster Gedanke – unendlich bis ewig – sein. Genau dann, stehst du in einem Moment der Wahrheit, auch Heiliger Augenblick genannt. Jede andere Antwort ist nur in der Zeit gültig. Und das die Zeit schneller verrinnt, als es dem Menschen am Beginn seines irdischen Lebens jemals vorstellbar sein kann, ist letztendlich die Erfahrung eines jeden, der mit der Zeit Schritt halten will.

Doch Gott wird nicht ruhen, Jesus wird nicht ruhen und auch der Heilige Geist nicht, bis jeder noch so Vereinzelte im Heiligen Augenblick angekommen ist und kristallklar erkennt, dass er durch Bitten alles empfangen kann. Den Frieden empfangen, die Güte, die Geduld und Genialität des Einen, welcher alles Leben hat erschaffen und in Liebe alles gibt, was ein geliebtes Leben zu brauchen denkt.

Gott Selbst denkt nicht, Er gibt aus Seiner endlosen Fülle, denn Sein Reich ist unermesslich, es fehlt darin an nichts. Auch die Liebe denkt nicht, denkt nicht darüber nach, was Sie geben könnte. Dies tut nur die Angst, welche an sich binden will, was sie im Lebendigen hält. Alles – ich könnte, ich müsste, ich sollte – wird durch ein verblendetes Ich bedingt, welches mit Angst die Liebe bedrängen und halten will. Ein Ich, das gar nicht weiß, was Liebe ist und nur sieht, was diese aus seiner begrenzten Sicht darstellt und ausdrückt. So umgibt sich das ängstliche Ich tatsächlich, mit täuschend echten Schauspielern von Liebe, da es ja selbst einer ist.

Das Stück endet dort, wo es begann. Der Vorhang fällt, das Publikum klatscht oder buht und man hat genug geliebdienert in der Welt des Scheins, des Widerscheins der eigenen Gedanken, in allen Farben und jedem erdenkbaren Ausdruck. Ersinnbar war’s, haltbar nicht und manchmal beinahe unerträglich. Und im Jetzt wendet man sich dem Reinen zu, dem ungetrübten Licht im eigenen Lebenskreis und soweit die Liebe reicht, auch mühelos darüber hinaus.
Wahrlich lässt sich in der Liebe Frieden und Segen alles finden, erkennen und entdecken, was die kühnsten Träume des friedfernen Menschen übersteigt. Man braucht bezüglich dessen, gar nicht ins Detail gehen. Mit wenigen Worten, beziehungsweise Symbolen, lässt sich das Findbare zusammenfassen: Die Blinden können sehen, die Tauben können hören und die Lahmen wieder gehen. All dies bewirkt der unendliche Schatz, der in einem jedem Geist verborgen liegt, direkt neben dem Schatten des Menschen, der man glaubt zu sein und nicht ist.

Das Licht wirft keinen Schatten, doch entlarvt es diesen als das, was er wirklich ist – nur eine Illusion des Mangels, gemacht vom Blender im Ich.

.