Kursgerecht 11

von Luxus Lazarz

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Das Ziel des Kurses ist die Heilung des gespaltenen Geistes im Kinde Gottes, beziehungsweise im Menschen und jenem daraus folgenden Wiedererkennen, der allumfassenden Liebe in allem, was ist. Der Spalt bewirkt eine Lücke in der Sicht des Menschen, sodass dieser zwischen Zuständen der Liebe und Angst hin und her wandert. Die allumfassende Liebe ist konstant und bildet die Grundlage jeder Art von Leben. Die Angst ist  nicht zuverlässig :), deshalb ist nur die allumfassende Liebe wahr, da unvergänglich. Die Angst ist eine, mittels Gedanken hausgemachte Illusion, die in mir, also dem Menschen, wirkt.

Eine Illusion zu bekämpfen, oder meistern zu wollen, ist sinnlos, weil ich nicht gegen etwas angehen kann, was gar keine eigene Existenzgrundlage besitzt. Das mit Angst Wahrgenommene, gibt sich lediglich den Anschein von Wirklichkeit, bedingt durch meine Form der Wahrnehmung. Und je mehr ich dagegen ankämpfe, um so wahrer, eventuell bedrückender, erfahre ich es in mir selbst. Werde ich jedoch durch überraschende Geschehnisse im Außen abgelenkt, treten sofort andere Gedanken an die Stelle der Angst, die Wirkung meiner Gedanken wechselt und mit diesen auch mein innerliches Befinden.

Dies zu erkennen, ist der erste Schritt zur Befreiung aus der Illusion, dass ich ein Opfer der Welt, die ich sehe, bin. Es ist meine persönliche Wahl, die Dinge so zu sehen, wie sie waren oder sein könnten. Es ist mir jedoch ebenfalls möglich zu wählen, die Dinge unbelastet und somit vorurteilsfrei zu sehen, um zu erkennen, wie sie tatsächlich Jetzt sind. Das kann ich jedoch nur, wenn ich das Gesehene weder mit Erfahrungen aus der Vergangenheit vergleiche, noch mit Vermutungen über zukünftige Entwicklungen gestalte.

Werde ich im Jetzt still in mir, und beschaue das Ganze mit dem ungetrübten Blick allumfassender Liebe, eröffnet sich mir eine wirklich neue Sicht des Umstandes. Dann kann ich zum Beispiel einsehen, wenn ich einen Kommentar noch einmal lese, dass darin kein Angriff zu finden ist, sondern lediglich das Mitteilen eines Menschen, der, genau wie ich, auf der Suche nach der Wahrheit, nach Liebe und dem damit einhergehenden Geistesfrieden ist. Dieses Bemühen kann ich würdigen und ehren, indem ich dem Anderen derart antworte, wie ich es selbst auch erfahren will.

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Man kann in jedem Menschen einen Unbelehrbaren, aber auch einen Lehrer sehen, der nur dabei behilflich ist, mir dessen bewusst zu werden, was ich vor mir selbst verberge, was mich unerkannt daran hindert, wahrlich in Frieden mit mir selbst zu sein. Das Ego in mir, also jene Überzeugungen, die ich mir bezüglich meiner Selbstwahrnehmung zurechtgebastelt hab, wird mir dabei nicht behilflich sein. Denn es will haben, Recht haben. Während die Liebe, in eigener Erfahrung erkannt, nur geben will. Frieden, Freude, heilsame Stille.

Jedoch der reine Geist in mir, welcher tatsächlich ein Rechtgesinnter ist, sieht in nichts und niemanden einen Konflikt, sondern lediglich die Frage:
Was lehrt mich die Situation oder auch, von welchem Irrtum kann und will und kann ich mich jetzt, mit Hilfe des Anderen befreien?

Letztendlich kann man erkennen, dass die äußere Welt des Menschen nur die Fortsetzung, beziehungsweise den Ausdruck seiner inneren Welt darstellt. Dementsprechend ist die Heilung des gespaltenen Geistes eine Vereinigung, von sich widersprechenden Persönlichkeitsteilen im Menschen. Weile ich ungetrübt in meiner Mitte, bin ich Zuhause im Frieden, und es kann keinerlei Anlass für mich geben, in irgendwem oder irgendetwas einen Konfliktstoff wahrzunehmen.

Der rechtgesinnte Geist ist der Heilige Geist in uns. Heilig bedeutet, dass etwas unangreifbar, unantastbar ist. Und genau so ist es auch, wenn man sich weder einer Schuld bewusst ist, noch welche an andere verteilt. Das bewirkt bleibenden Frieden, der zwar nicht von dieser Welt stammt, dennoch mit dieser geteilt werden kann. Diese Erfahrung fällt zu. Sie ist nicht mittels Geschäftigkeit im Verstand erreichbar. Gott sei Dank, ist es viel einfacher, denn es bedarf dazu lediglich einer geistigen Offenheit, beziehungsweise Bereitwilligkeit, jetzt und nur dort, in sich selbst anzunehmen, was beständig da ist und nie verloren gehen kann, sondern lediglich vorübergehend überlagert oder ignoriert werden.

Danke.

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