Leichte Rückblende

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Wenn man im Kopf mit einer Stimme diskutiert, Zweifel hegt oder allgemein schwankend ist, kann dies kaum die Stimme vom Heiligen Geist sein. Dieser spricht in Liebe. Liebe diskutiert keinesfalls, sie gibt Einsichten und Antworten – wo diese gebraucht werden, selbst dann – wenn der Empfänger nicht ganz wach ist.

Stell dir einmal vor, der Gedanke an den Christus in uns – hätte gar nichts mit den weltlichen Spielen der Kirche gemein, gleichgültig in welcher Ausrichtung diese sich schmückt, also katholisch, evangelisch, neu-apostolisch, usw. Dann bleibt nur des Gedankens reine Ursprünglichkeit wahrnehmbar, fühlbar, erkennbar im Empfinden. Nichts erscheint mir unklar oder ungerecht, wenn ich es ohne Vorprägung mit dem Blick umfasse.

Lege ich zum Beispiel im Ofen keine Kohle nach, verlöscht das Feuer irgendwann. Ich brauch gar nichts tun. Es verhungert in mir, weil nur mein Verstand das Außen am Brennen halten will. Die weltliche Lehre sagte mir, wenn ich nicht zurückschlage, bin ich schwach und muss untergehen. Der Heilige Geist wiederum empfiehlt ganz still:

„Beende jeden Angriff in dir und die Schlacht ist vorbei,
denn wer Frieden gibt, lebt und wirkt jenseits aller Kriege.“*

Gib endlich Frieden Kind, sprach einst die Oma zu mir. Da gab ich Frieden, und der Tag wurde so schön, obwohl gar nichts passierte, oder eventuell auch nur deshalb. Zwischenzeitlich hat das Kind sogar dazu gelernt. Denn nur dort – wo Frieden ist – kann auch wahrlich Liebe sein.

 

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*Textbuch von Ein Kurs in Wundern