Kursgerecht 4

von Luxus Lazarz

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Der Kurs ist dem Menschen behilflich, sein bisheriges Denksystem umzukehren. Die Umkehr löst die gewohnte Art zu denken auf. Zwangsläufig erscheinen dadurch andere Ergebnisse, weil uns das bisher gewohnte Denken überwiegend dabei behindert, tatsächlich einfach glücklich zu sein.

Mein gewohntes Denken sollte mir das einwandfreie Leben, das Erkennen von Problemen und das Finden von Lösungen für letztere – ermöglichen. Schon allein das Bewusstsein dafür, dass es Probleme gibt, ist ein zentraler Punkt in meiner alten Denkart gewesen. Desweiteren ging ich stets von der Annahme aus, würde ich nur ausdauernd, intensiv und tief genug über ein Problem nachdenken, müsste ich die Lösung finden. Selbstverständlich vorausgesetzt, dass es eine Lösung gibt. Und dessen war ich mir seit Jahren gewiss, nämlich das für jedes Problem eine Lösung existiert, genauso wie jede Frage irgendwann ihre Antwort findet.

Die Umkehrung meines bisherigen Denksystems würde wenig bis gar nichts (sich) denken bedeuten. Somit würde ich schon mal das Ding, die Situation, den oder die Beteiligten in meiner Nähe, gar nicht erst als ein Problem wahrnehmen. Denn erst mit dem Einsetzen des Denkens in mir, entsteht ein gedankliches Konstrukt, welches mein Verstand als harmlos, erfreulich und auch als Problem bis gefährlich deuten kann.

Im alten Stil, meiner Art zu denken, liefen die Dinge oft anders als gewollt. Ein Gedanke zog den anderen nach sich und dies ergab dann auch mal Worte, die weit entfernt von einem Ausdruck reiner Liebe waren. Auch ließ die Sache mich in Gedanken, seltenst bis nie so sanft und bedingungslos weiter schreiten, wie bei jedem unbedachten Vorübergehen. Das Ganze haftete in mir an und so trug ich das höchstpersönlich angedachte Übel, auch über die Situation hinaus in mir und zu anderen Menschen hin, die nun so wirklich gar nichts – damit zu tun hatten. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Schön, dass das geklärt ist.

Denn die andere Art des Umgangs mit Gedanken, ist mir auch bekannt. Ich erinnere mich, wo ich das wenig bis gar nichts Denken, in meiner Unwissenheit bereits zuvor praktizierte. Also wenn ich zum Beispiel in stiller Freude vor einem schönen Baum stand, gab es da gar nichts zu denken, und die Erfahrung entwickelte sich stets erfreulich, sowohl für den Baum als auch für mich. Irgendwann blieb der Baum in seinem Frieden dort, wo er stand, zurück, und ich ging mit der friedlichen Freude in mir weiter auf dem Weg, der vor mir lag und einfach schön blieb.

Es geht also und kann mir genauso eine Gewohnheit werden, wie all das aufwühlende und den Frieden störende, wertende, vergleichende, vermutende und angriffslustige Denken zuvor. Mit den Jahren weiß man schließlich auch, dass wirkliche Liebe nicht blind macht und anhaltendes Glück, auch keinesfalls blöd.

Sei gesegnet.

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