Kesser Wind

von Luxus Lazarz

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Die Sonne scheint.
Die Frage brennt.
Willst du, dass man dich verändert?
Nein?

Das ist normal. Du willst selbst bestimmen, wohin das Leben dich begleitet, in einer Welt, die so ist – wie du sie willst. Du willst, dass sich die Welt verändert, am Liebsten durch dich.  Doch warum willst du, dass die Welt sich verändert? Warum willst du der Welt deinen Willen aufdrücken, obwohl es dir selbst zuwider ist, nach dem Willen Anderer zu leben?

Ist es wirklich deine Welt, gegen die du willentlich ankämpfst? Oder ist es vielmehr die Welt der Anderen, die du wahrnimmst – wie dein Verstand es dir vorschlägt? Schlag auf Schlag liefert er alle Argumente, die seine schlüssigen Voraussetzungen untermauern. Er ist gut, manchmal teuflisch gut dabei. Was hat dir die Welt der Anderen getan, fühlst du dich durch sie bedroht? Oder ist sie dir im Sinne des Wortes unangenehm? Warum trägst du sie dann überhaupt im Kopf spazieren, schenkst ihr deine Kraft und Aufmerksamkeit, wenn du sie gar nicht magst, die Welt der Anderen? Warum denkst du über deren Welt oder allgemein etwas nach, was du nicht verstehen kannst? Denn wer kämpft, will gar nicht verstehen, vielmehr nur obsiegen im Vergleich mit der eigenen Welt. Man erinnere sich, dass der Vergleich immer hinkt und es oftmals gar nichts zu verstehen gibt.

Lediglich Stille und Mitgefühl können dich einsehen lassen, dass alles Seine Ordnung hat. Eine Ordnung, die nichts und niemand in der Welt des Einzelnen bedroht. Bedrohlich nur erscheint, wenn man sich gegen die göttliche Ordnung wendet und anstatt der Liebe darin – ein Feld mit feindseligen Gestalten sehend kreiert. Einer, der sich wiederholt im eigenen Schatten spiegelt und nur dort – dem mutiert der Verstand zum Feind der menschlichen Seele. Mancher sieht diese gar als eine Bremse an – bei der Verwirklichung seiner eigenen, möglichst mustergültigen Ordnung. Und er liegt gar nicht so falsch, der Verstand, mit seiner Unterstellung, denn die Seele bremst des Menschen Fall und hilft ihm auf dem schmalen Weg in seine Mitte zurück, um vertraute Haltung zu erlangen. Zuvor nimmt sie sanft dem Verstehen wollen die Zügel aus der Hand. Der Verstand verstummt, ist vorübergehend dem Unwissen anheim gefallen.

Wer mag es schon leiden, die Kontrolle über das Imperium zu verlieren? Derartige Momente erinnert und jenes, was sich daraus ergab – frisch erkannt, können sowohl mit einem Lachen, als auch in Tränen enden. Beides wirkt befreiend. Reine Liebe strömt nach.

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