Der Lotse im Meer
von Luxus Lazarz
.
Wann ist ein Abenteuer zu Ende? Untrüglich stets dann, wenn das nächste Abenteuer es kaum erwarten kann, dich und mich als Passagiere an Bord zu nehmen. Dazwischen liegt ein Flur aus Nichts. Dieser reicht soweit, bis alles fühlbar im Menschen aufgeklärt ist, was das neu anliegende Abenteuer noch verschleiern und verdunkeln könnte. Wäre doch auch widersinnig, wenn man immer nur schwarz-weiß sieht, Wiederholungen aufwärmt oder lediglich einen Ausschnitt wahrnimmt, da das ganze Bild nicht – in das bisher Gewohnte passt.
Unermüdlich hilfreich beim Halten des passenden Schrittes, soweit es dabei überhaupt noch einer Erinnerung bedarf, kann das Verinnerlichen der nachfolgenden Gedanken sein.
„Gib alle anderen Welten auf,
bis auf jene, in die du gehörst.“*
Welche ist die Welt, in die ein Mensch gehört? Selbstverständlich der ganze Mensch, nicht nur ein Auge oder Ohr von ihm. Ist es die Welt im Fernsehen, die Welt seiner Idole, ist es die Welt des Dschungels, des Chefs oder Nachbarn? Oder ist die Welt, in die ein Mensch gehört – wahrlich nur jene, in der er tatsächlich atmet, in der er hören kann, unmittelbar fühlen, sehen und antworten, dies selbstverständlich in jedem Moment und bis zum Schluss? Also – die ihn umhüllende und umströmende Welt, welche allein mit ihm natürlich Schritt hält, beim Menschen bleibt, wie sonst nichts.
Kannst du es fühlen, gar unmittelbar aussprechen, welche ist die Welt – in die du gehörst?
* Das Zitat stammt aus dem Gedicht „Sweet Darkness“, welches ein Mann namens David Whyte schrieb. Veröffentlicht wurde es in The House of Belonging (Many Rivers Press, Langley, Wash. 1997)
Hallo meine Liebe,
Du bist eine Zeitdiebin! Natürlich im positiven Sinne. Kaum lese ich etwas von Dir, machen sich meine Gedanken selbstständig. Ich sollte mir angewöhnen Deine Beiträge dann zu lesen, wenn ich anschließend noch Zeit habe.
Anders ausgedrückt, ein dickes Kompliment für deine Texte!
Liebe Grüße Balle
Geliebte Balle,
einen Moment lang dachte ich direkt darüber nach, ob es wahr sein könnte, dass andere Menschen weniger Zeit haben, weil ich mir überwiegend, na ok – wahrlich immer – so viel Zeit nehme, wie der Moment verlangt. Dann hat sich jedoch sogleich, der Schreck durch mich mürbe gelacht und nun Danke ich Dir an dieser Stelle – mit Freude im Herzen – für Deine Worte.
Zeitreiche Grüße
Luxus
Hat dies auf haluise rebloggt.
Hat dies auf Es Ist Alles Da rebloggt und kommentierte:
David Whyte werden auch folgende Worte zugeschrieben:
„Zeit ins Dunkle zu gehen
wo die Nacht Augen hat
sein eigenes zu erkennen.“
Danke,
Roswitha/esistallesda
Geliebte Roswitha,
die durch mich zitierten Zeilen sind der 6. Vers in dem Gedicht. 🙂 Ich wusste nicht, ob ich das Ganze – einfach so hier schreiben darf, deshalb habe ich die – nach meinem Empfinden – hilfreichsten Gedanken für diese seltsame Zeit gewählt. Erste Hilfe – sozusagen. Und wie das Gedicht zu mir fand, ist insgesamt schon wieder eine absolut wundersame Erfahrung. Ich schreib sie dir, weil es so schön und wahrlich zauberhaft ist und nachwirkt.
Grüßlis, Luxus
Liebreiche Luxus Lazarz
Auf Deine Frage hin
Ich gehöre in die Welt
Alle anderen Möglichkeiten
Lächelnd leidlich ausprobiert
Der der Herzen
Somit wohne lebe
Ich auch mit in Dir allhier
dankend
Dir Joaquim
Liebender Joaquim von Herzen,
was für eine schöne Antwort. Dankeschön.
Die Welt der Herzen, dieser Gedanke
lässt mich Glück empfinden.
Fühlbare Grüße * Luxus