Tage wie dieser
von Luxus Lazarz
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Es steht nirgendwo geschrieben, dass ich mich am Montag fühlen muss, als ob es Montag ist. Stattdessen kann ich mich auch in die Freitagsstimmung schwingen oder gar den Montag wie einen Urlaubstag ansehen, an dem ich Langweile hab und aus alter Gewohnheit, nur so zum Spaß, die Kollegen besuche.
Wenn ich derart tue, kann der Dienstag niemals so sein, als wenn er einem Montag folgt. Das ist auch ganz logisch, weil ich ja am Montag kein gewöhnlicher Montagsmensch war, geht ein Anderer als jener in den Dienstag hinein, der üblicherweise zuvor, vom Montag zum Dienstag schlafwandelte.
Es gab Jahre, da habe ich den Montag gefürchtet. Schon am Sonntagmorgen kroch er mir die Leber empor. Verdrießte mir hämisch den Nachmittag und machte den Abend ganz kurz. Keinen Sinn ergab sich für mich, aus diesem wöchentlichen Trip, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr, von mir zu dem, was ich hätte sein mögen, wäre mir nicht stets wieder das Leben – in die Quere gekommen.
Doch es kam, das Leben, schubste mich stetig wieder in die Gegenwart des beständigen Jetzt. Brachte mich in Umstände, in denen das Klingeln des Weckers bedeutungslos wurde und sich die Tage im All der Zeit verloren. Alle Tage sind aus demselben Stoff gemacht, gleichgültig welchen Tag, der Kalender auch anmahnt, es ist einfach das Leben, das ich mehr und mehr liebe, mich diesem schlussendlich hingebe, weil ich nichts Anderes hab, das mir wertvoller erscheinen mag.
Man wandelt darin alles, für das man sich selbst wandeln kann, genau das ist für mich nun wahrlich normal und sonst gar nichts. Ich lebe am Montag, Dienstag, Mittwoch, am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag, was der Tag mir bedeutet, obliegt allein der eignen Wahl und Sicht. Darüber hinaus ist mir wachsend bewusst, täte ich dem Montag nicht immer wieder sagen, dass es Montag ist, wüsste dieser gar nichts und könnte dementsprechend alles für mich sein. Hier wird der Text zum Kreis, oder anders formuliert, schnappt die Schlange ihren Schwanz, bildet ein Rad und rollt rasant aus der Wüste hinaus.
Es gibt wahrlich nichts zu erreichen, nur zu erleben.

Kormoran in Positur
Hat dies auf haluise rebloggt.
Geliebte Luise, 🌻
beim Lesen der älteren Beiträge, finde ich immer wieder so liebevolle Taten von Dir, für die ich mich damals nicht bedankt habe. Wo war ich da nur? An dieser Stelle möchte ich das jetzt tun und Dir mit ganzem Herzen dafür Dank sagen, dass Du mich nun seit mehr als 5 Jahren begleitest, liest, tröstest, liebevoll anfeuerst und weiterreichst.
Dankeschön 🌻 Dankeschön 🌻 und 🌻 Dankeschön.
Freude im Bauch 🙂
Luxus
„würde ich dem Montag nicht immer wieder sagen, dass es Montag ist, wüsste dieser gar nichts und könnte dementsprechend alles für mich sein.“
hah … wunderbar
ICH hab meine mittelprächtig geliebte arbeitszeit danach wie einen hut und einen matel abgestreift und dann MICH gelebt (in etwa jedenfalls).
HEUTE gibt es für mich ausser LICHT und nachtdunkel nur ein SEIN mit gelegentlichen BEGEGNUNGEN
ES IST spannend, was MENSCHEN TUN und BENENNEN ,
JEDOCH weniger wichtig als es scheint
IM INNEREN findet die realität statt
ICH KANN MIR DEN AUFENTHALT DORT LEISTEN, ICH WILL ES SO
hallo,, ICH SEH DICH DAAAAAAAAAAAAA ,… ICH, DIE LUISE
Geht klar, ich sende schon mal ein Lachen voraus. 🙂 Fühlbare Grüße an die LUISE von L. 🙂
Ich kenne viele Menschen, die diese Montagsphobie haben und regelmäßig Sonntags nach dem Frühstück das Wochenendfeeling abstreifen.
Herrlich verfasster Beitrag.
Elke
Danke, war mir eine Freude, schön wenn es gefällt. 🙂