Television, auch Fernsehen genannt

von Luxus Lazarz

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Heutzutage ist Fernsehen wahrlich schrecklich, schrecklich laut, schrecklich aufgebauscht und inhaltlich tatsächlich so platt, wie der zeitgemäße Bildschirm es möglich macht. Einst ein Kasten und etwas behäbig erscheinend, nun zu einer flotten Sichttafel mutiert, die sich in alle Wohnungen glatt einschleicht, zwischenzeitlich sogar mit ihrem Nachwuchs alle Räume in mancherlei Haus besetzt. Niemand merkt es, denn die Sichttafeln sehen ganz harmlos aus, versprechen pausenlos, sind stets in Formation bereit und machen sich beliebt. Beliebt, indem sie allerdings hemmungslos übertreiben und auch allerlei fragwürdige Tatsachen vortäuschen, die den Verstand im Menschen beständig im Ampel-Bereich halten.

Wird sich der Mensch bewusst, dass alles, was er sieht und hört, von seinem Körper mitgefühlt wird, kann er sich zumindest sein alltägliches Eindrucksmenü, weitaus mitfühlender gestalten. Mitfühlend mit sich selbst, seinem Körper, seinem Umfeld und all jenem, was er in der Ferne sieht, oder der Flimmerprügel ihm anbietet. Und Mitgefühl bedeutet in den seltensten Fällen, aufgrund des Gesehenen spontan zum Portemonnaie zu greifen. In diesem Moment ist man schon darüber hinweg, also über das Mitgefühl und wieder erstarkt im Gutsein des Schlafenden, dessen wahrer Herr und Meister ein über alles geliebter Flachling ist.

Ich bin so froh, dass meine Kindheit in einer Zeit passierte, wo der Fernseher noch kein Standard im Haushalt war. So konnte ich jahrelang und ganz unbeeinflusst von der flachen Ferne erfahren, wie sich ein Leben, ohne das Fernsehen entfaltet. Manchmal ist Unwissenheit wirklich eine Gnade, eventuell sogar öfter als Mensch denkt.

Das Fernsehen ist der mieseste Pädagoge, den ein Mensch seinem Kinde antun kann. Es füllt das Kind mit nutzlosem Wissen ab, ohne dass dieses ein einziges Mal fragt. Wäre das Fernsehen eine Person, würdest du diese Person in deiner Nähe haben wollen? Natürlich hast du Recht, diese Person könnte man lediglich in einer Nervenheilanstalt besuchen. Derart viel zu wissen, zu glauben, anzubieten und mitzuteilen, kann gar nicht gesund sein.

Auch wenn der Fernseher, die Sichttafel, noch so verlockend, elegant und geheimnisvoll erscheint, erinnere dich stets, dass diese ein absolut krankes Wesen in sich verbirgt und halte dich so selten – wie möglich – in dessen Nähe auf. Sollten sich anfänglich Entzugserscheinungen bemerkbar machen, kannst du selbst dadurch sogar noch tiefer einsehen, wie verrückt du schon bist, wenn dir die zeitweise Trennung von einem leblosen Ding, tatsächlich schwer zu schaffen macht. Eventuell gar Herzschmerz bereitet, also ich bitte dich inständig, das wieder in Ordnung zu bringen. In dir und für dich und mich, uns alle, die Erde, den Himmel, die Sterne sowie für alle Menschen und Wesen, die du wahrhaft liebst und noch lieben wirst.

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