Wider aller Vernunft?

von Luxus Lazarz

 

Ich würde so gern das Zaubern lernen. Ganz einfach von Innen nach Außen gedacht und gemacht, aus dem Nichts vollbracht. Aus mir unerklärbaren Empfindungen, trage ich in mir eine Gewissheit, dass es möglich ist. Mag sein, das klingt verrückt, doch auch in der Kindheit dachte man sich ja ebenfalls „verrückte“ Dinge aus und heute sind sie wahr. Wir haben sie irgendwann einfach getan und oft nur vergessen, dass wir es uns mal vor Jahren so vorgestellt hatten. Und wenn es dann nicht so ist, wie in der Vorstellung des Kindlichen, dann ja nur deshalb, weil wir nicht mehr das Kindliche sind. Uns verändert haben, vorübergehend erwachsen wurden. Vieles nun mit anderen Augen sehen und hinter uns ließen, jene nie hinterfragte Selbstverständlichkeit des Zauberhaften, in jedem Moment eines fühlbaren Lebens.

In gewisser Weise zaubert es bereits mittels meiner Gedanken, Gefühle und sich daraus ergebenden Vorstellungen durch mich. Die Kraft ist also angelegt, während ich Vorstehendes schrieb, durchfährt meinen Körper ein Blitz. So nenne ich jene Empfindungen, die mich energetisieren, schütteln und manchmal auch aufrichten. Dann weiß ich, dass jenes, was ich gerade dachte oder im Begriff bin zu tun, wesentlich für mich ist und ich soll es weiterdenken, oder achtsam tun sowie mich an allem, was folgt, erfreuen. Also konzentriere ich mich auf die angelegte Kraft der Zauberei in mir, dem Menschen. Ein Erbe, welches in jedem Menschen darauf wartet, entdeckt zu werden und das dem Menschen keiner nehmen kann, nur er sich selbst, durch Unkenntnis.

Was spricht dagegen, zum Beispiel im Kühlschrank eine Flasche Milch zu haben, die sich selbst wieder füllt, sobald sie geleert wurde? Ich trinke zwar selten Milch, doch so eine Zauberflasche wäre ja auch ein sehr schönes Geschenk für Vieltrinker oder Käsemacher. Allerdings, wenn ich mir in das Jetzt alles zaubern kann, brauche ich gar keinen Kühlschrank mehr. Somit käme derartige Zauberei letztendlich sogar der Erde zugute, denn das Haben des Menschen wäre leicht und er bräuchte keine riesigen Häuser und Paläste in die Landschaft zu mauern, um Errungenschaften zu lagern und Macht zu demonstrieren.

Welche Vorteile hätte es wohl allgemein, wenn jeder Mensch zaubern kann? Man oh man, dass hab ich mich noch gar nicht gefragt!

Keiner würde mehr dem Anderen auf der sprichwörtlichen Tasche liegen, da er für sich selbst sorgen kann. Ob nun allein oder in einer Gemeinschaft, niemand wäre mehr abhängig vom Anderen und somit frei, zu bleiben oder weiterzuziehen, wohin auch immer es ihn strömt.

In mir fühle ich, dass es genauso vom Göttlichen eingefädelt wurde, wir denken, fühlen nach und es wird gebracht. Natürlich sehe ich ein, dass dieses Geschenk nur ab einem bestimmten Reifegrad des Denkens und Wahrnehmens, in Besitz genommen werden darf. Alles, was unerwünscht ist – im herkömmlichen Sinn, gilt es aus dem Blick und Gedanken zu verlieren. Denn ab dem Moment der Freischaltung, wird nun alles wahr, was gewünscht und vorgedacht ward. Hier macht Verantwortung Sinn. Also beschmuse und erfrische ich weiterhin mein Denken und beobachte, was folgend passiert.

 

Das Samenkorn

Ich füge ein in das Leben,
wandle die Form,
löse auf in Stille und
nähre mit Liebe,
was bleiben soll,
geführt im Unendlichen
ich bin.